Hochstart


Nach dem schönen Seminar in Freising fuhren die Ungarn&Rumänen gemeinsam mit dem Bus nach Budapest. Mit einer Stunde Verspätung ging es los. Die Fahrt war relativ anstrengend und der Busfahrer ein komischer Kauz. Wir Rumänienmädels hatten daraufhin einen Tag Zeit um mit einem ehemaligen Freiwilligen die Stadt ein wenig zu erkunden.  Budapest ist wunderschön! Ich werde dort auf jeden Fall nicht das letzte Mal gewesen sein.
Das Highlight des Tages war aber eigentlich die Fahrt mit dem Nachtzug nach Brasov, wo wir mit 2 Sprachlehrerinnen (Rozvita&Brigi) ein paar kulturelle Einführungstage verbringen sollten. Die Abteilgröße war absolut nicht unseren Gepäckmengen entsprechend, so dass es logistisch gesehen fast unmöglich war uns alle da reingequetscht zu kriegen. Trotzdem war es superlustig und eine einmalige Erfahrung.
Die Tage in Brasov waren wunderbar. Wir haben nebenbei immer ein paar sprachliche Dinge dazugelernt und durften uns die schönsten Ecken der Stadt anschauen. Wir waren sogar auf dem "Oktoberfest" und einen Tag in Rosenau. Ich denke Bilder sagen mehr als Worte (:
Danach ging es nun endlich in unsere Stellen. Im Zug nach Marosvasarhely realisierte ich dann das erste Mal, dass ich dann nicht mehr mit den ganzen anderen Mädels Sightseeing machen werde, sondern, dass ich dann auf mich allein gestellt bin, mich niemand versteht und ich mich überhaupt nicht auskenne.
Abgeholt wurde ich von einer Mitarbeiterin des Kinderheims und einem erwachsenen Jungen, der auch im Kinderheim Lidia lebt. Sie waren superlieb zu mir. Und ich wurde sofort gedrückt. Also eine mehr als herzliche Begrüßung.
Der Bahnhof von Marosvasarhely  schockte mich jedoch erst mal auf negative Weise. Bei Gelegenheit muss ich mal ein paar Fotos schießen. Sowas heruntergekommenes habe ich glaube ich noch nie gesehen.
Im Kinderheim angekommen lernte ich die Jungen und Mädchen erst einmal kennen. Sie stellten sich alle gleich ganz lieb vor und man merkte sofort, dass die Betreuerin Judka super mit ihnen umgeht und sich sehr fürsoglich um sie kümmert.
Das blöde war nur, dass ich wirklich absolut nix verstand. Nur der größere Junge konnte Englisch. Aber, dass man sich auch ohne Worte verständigen kann, zeigte mir eine Szene beim Abendessen. Die Kinder saßen am Tisch und Judka, der erwachsene Junge und ich standen daneben, bis ein kleiner Junge auf mich und den freien Stuhl am Tisch zeigte. Es war so eine liebe Geste von ihm, dass ich gar nicht wusste wie mir geschieht. Die Kinder waren die ersten 2 Stunden sehr schüchtern und hockten vorm Fernseher ohne mich groß zu beachten, aber auch beim ins Bett bringen neckte mich ein kleines sehr hübsches Mädchen sofort und zeigte mir, was sie in ihrem Zimmer alles Tolles hat.
Ich habe mich dann noch versucht in meinem sehr kleinen Zimmer etwas häuslich einzurichten um mich wohlzufühlen, was mir im Großen und Ganzen eigentlich gelungen ist. Trotzdem ist es natürlich erst mal ein großer Unterschied von den deutschen Standards, die ich gewohnt bin zu den Lebensbedingungen hier. Aber auch das wird für mich sicher bald stinknormaler Alltag werden.

Netterweise durfte ich heute ausschlafen, weil vormittags nix ansteht. Nachmittags kommt dann die Chefin und wird mir noch einiges erklären, worauf ich mich freue, weil sie Englisch und sogar ein wenig Deutsch kann.

Ich hoffe jetzt einfach nur, dass ich so schnell wie möglich ungarisch lerne, weil es echt unangenehm ist nix mitzubekommen. 








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